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Pflegestützpunkt Bruchsal: Good News!

(3. März 2010). Die Würfel sind gefallen. Bruchsal wird den ersten Pflegestützpunkt im Landkreis Karlsruhe bekommen. Damit wird Bruchsal einer der ersten Pflegestützpunkte in ganz Baden-Württemberg werden.

Die offizielle Presseerklärung

Am 2. März 2010 signierten die Stadtoberhäupter von Bruchsal, Forst, Hambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Ubstadt-Weiher sowie der Landrat eine Vereinbarung zur Errichtung eines Pflegestützpunktes in Bruchsal. Damit werden die gesetzlichen Auflagen (Sozialgesetzbuch vom 1. Juni 2008) in unserer Region umgesetzt. Während Baden-Württemberg noch arg hinterherhinkt (150 sind geplant), hat Rheinland-Pfalz als erstes Bundesland bereits seit dem 1. Januar 2009 flächendeckend 135 Pflegestützpunkte im ganzen Land eingerichtet.

Insofern ist es zu begrüßen, dass die Stadt Bruchsal einer der ersten Pflegestützpunkte im Ländle werden soll. Ohne Zweifel hat Bruchsal in Sachen Seniorenpolitik einen guten Ruf, was durch diese Entscheidung noch einmal unterstrichen wird. Die Stadt stellt sich damit der unaufhaltsamen demographischen Entwicklung: der Anteil an betagten und hochbetagten Menschen, wird beständig zunehmen, wenngleich Bruchsal bezüglich der Altersstruktur deutlich besser aufgestellt ist, als die meisten anderen deutsche Städte. Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick rechnet damit, dass der Stützpunkt in der Stadtmitte im Sommer 2010 eröffnet werden kann.

Wikipedia definiert die Pflegestützpunkte wie folgt: Ein Pflegestützpunkt ist eine örtliche Anlaufstelle für Pflegebedürtige bzw. deren Angehörige. Pflegestützpunkte sollen den organisatorischen Aufwand bei der Beantragung von Leistungen zur Behandlung von Erkrankungen, Hilfe bei der Pflege und von der Altenhilfe reduzieren. Die Pflegeberatung hat folgende Bestandteile:

1. Auskunft und Beratung in sämtlichen pflegerischen Belangen,
2. Koordinierung aller regionalen Versorgungs- und Unterstützungsangebote sowie die
3. Vernetzung abgestimmter pflegerischer Versorgungs- und Betreuungsangebote.

Träger der Pflegestützpunkte sind die Pflegekassen, der Landkreis, Städte und Gemeinden. Insofern werden auch die Gemeinden des Bruchsaler Umlandes den Pflegestützpunkt in Anspruch nehmen können.

Die Stadt Bruchsal wird in kürze weitere Einzelheiten verlauten lassen.

(7. März 2010). Am 5. März 2010 berichtet bruchsal.de: Pflegestützpunkt in Bruchsal Neues Beratungsangebot insbesondere für ältere Menschen

„Ambulant vor stationär“ lautet der Grundsatz, wenn es um die Betreuung und Versorgung älterer Menschen geht: Das bedeutet, dass Senioren so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben können.

Hierfür gibt es eine ganze Reihe von individuellen Unterstützungsmöglichkeiten. Um diese ausschöpfen zu können, hat der Gesetzgeber die Einrichtung von sogenannten „Pflegestützpunkten“ vorgesehen. Deren Aufgabe ist es, umfassend und unabhängig über die gesetzlichen Rechte und Pflichten zu informieren und bei der Auswahl und Inanspruchnahme von konkreten Leistungen und Hilfsangeboten behilflich zu sein.

Für den ersten Pflegestützpunkt im Landkreis Karlsruhe unterzeichneten am 2. März Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und die Bürgermeister Ulrich Hintermayer, Reinhold Gsell, Thomas Ackermann, Sven Weigt und Helmut Kritzer die entsprechende Vereinbarung über die Einrichtung und den Betrieb in Bruchsal.

„Mit dem Pflegestützpunkt Bruchsal wird das Angebot für die älteren Menschen und ihre Angehörigen transparenter und durch eine bessere Vernetzung mit allen Diensten und Einrichtungen können Pflegeberatungsangebote überdies leichter ausgebaut werden“, sagte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei der Unterzeichnung. Mit der Einrichtung übernehme der Landkreis Karlsruhe eine Vorreiterrolle und sei einer der wenigen Kreise im Land, dem bereits ein zweiter Pflegestützpunkt zugesagt sei. Insgesamt werden im Kreis fünf Pflegestützpunkte für eine flächendeckende Versorgung benötigt.

„Der neue Pflegestützpunkt hat eine Koordinierungs-, Vernetzungs- und Beratungsfunktion“ erläuterte Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, der das Konzept besonders gut gefalle, da die Hemmschwelle der Kontaktaufnahme gering sei und eine Vernetzung mit bereits bestehenden ehrenamtlichen Gruppierungen wie dem Kreisseniorenrat erfolge. „Die räumliche Unterbringung soll deshalb beratungsnah zu den jetzigen Seniorenangeboten erfolgen.“ Auch die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden begrüßten das Konzept, das eine gemeindeübergreifende Beratung mit Sprechstunden in allen Gemeinden vorsieht.

Träger des Pflegestützpunktes sind die Pflegekassen sowie die Kreise, Städte und Gemeinden. Neben den bereits eingerichteten Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstellen in kommunaler Trägerschaft sollen aber ausdrücklich auch die Beratungsangebote in freigemeinnütziger Trägerschaft mit einbezogen werden. Landrat Dr. Schnaudigel bot den Ligaverbänden im Landkreis ausdrücklich das Gespräch an, um auch hier zu einem guten und partnerschaftlichen Miteinander zu kommen.

Besondere Erwähnung fand auch die kurze Realisierungszeit des Projekts. Nachdem sich die Landesverbände der Pflege- und Krankenkassen sowie der Kommunen in Baden-Württemberg Mitte Dezember 2008 über eine Kooperation einig waren, fanden bereits ab 5. Februar 2009 erste Gespräche der Landkreisverwaltung mit den Städten Bruchsal und Kraichtal sowie den Gemeinden Karlsdorf-Neuthard, Forst, Hambrücken und Ubstadt-Weiher statt. Der Kreistag gab am 23. April 2009 grünes Licht und dass die Vereinbarung nur rund ein dreiviertel Jahr später besiegelt werden kann, sei ein Beleg, dass man ausdrücklich hinter dem Projekt stehe, betonte der Landrat. Er dankte allen Beteiligten, sich auch in Zeiten knapper Kassen der Weiterentwicklung von Beratungsangeboten für Senioren nicht zu verschließen. Untergebracht sein wird der Pflegestützpunkt zukünftig im Bruchsaler Rathaus. Präsenzzeiten sind aber auch in den umliegenden Gemeinden vorgesehen.

Im Pflegestützpunkt werden die pflegerischen, sozialen und umfeldbezogenen Anfragen, auch im Vor- und Umfeld der Pflege, aufgenommen und unter Einbindung aller verantwortlichen Stellen sowie unter Berücksichtigung der Angebotsvielfalt der Leistungsträger und Anbieter neutral bearbeitet. Die Bürger erhalten eine zentrale, kompetente Anlaufstelle, die in der Lage ist, rasch einen umfassenden Überblick über Wege und Möglichkeiten zu verschaffen und trägerübergreifend Transparenz herzustellen.

Bild: bruchsal.de. Pflegestützpunkt

Die Vereinbarung zur Einrichtung eines Pflegestützpunktes unterzeichneten nun im Bruchsaler Rathaus Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Bürgermeister Urich Hintermayer, Bürgermeister Helmut Kritzer (sitzend von links), Bürgermeister Reinhold Gsell, Landrat Dr. Christoph Schnaudigl, Bürgermeister Sven Weigt und Bürgermeister Thomas Ackermann (stehend von links).

Bruchsal DE
© pa-03/10, 05.03.2010

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